04.10.15

Bisher galt die einfache Annahme, dass die Besserung von Kniegelenksbeschwerden durch eine Gewichtsreduktion auf zwei einfache Faktoren zurückzuführen sei: Die Entlastung des Knorpels führt zu einem verminderten Abrieb und dadurch zu einem im Verlauf gebremsten Verschleiß, während der verbesserte Bewegungsradius des Gelenks gleichzeitig die Ernährung des Knorpels optimiert und die unter Bewegung auftretenden Beanspruchungen gleichmäßiger auf der Knorpeloberfläche verteilt.

Moderne Studien und Messungen haben nun ergeben, dass eine deutliche Gewichtsreduktion auch strukturmodifizierende Effekte auf den Knorpel haben kann, was bedeutet, dass sich der Gelenkknorpel verändert.

Diese Veränderungen betreffen sowohl die Knorpeldicke, als auch den Stoffwechsel des Knorpels. Bei einer durchschnittlichen Gewichtsreduktion um 10%, nimmt die Knorpeldicke nach 12 Monaten nachweislich zu, was den schmerzlindernden Effekt der Gewichtsreduktion erklären könnte. Gleichzeitig steigt der Proteoglykangehalt des Knorpels. Der Knorpel wird stabiler und gegen Verschleiß resistenter.

Die Untersuchungen belegen erneut, dass das Einhalten eines Idealgewichts oder ein Gewichtsverlust wesentliche, nicht zu vernachlässigende Aspekte der Gelenkgesundheit sind.

Quelle:
Anandacoomarasamy A. et al., Ann Rheum Dis 2010; 69 (Suppl.3) 107