Therapieformen: Physiotherapie und manuelle Therapie bei Rückenschmerzen

Krankengymnastik, Bewegungs- und Sporttherapien
Bei der Krankengymnastik, der Bewegungs- und Sporttherapie stehen die Körperhaltung und die Bewegungsabläufe im Vordergrund der Bemühungen um den Patienten. Gleichzeitig ist es das Ziel, schwache Muskulatur zu stärken und verkürzte Muskulatur zu dehnen. Die idee hinter der Krankengymnastik, Bewegungs- und Sporttherapie ist, durch Bewegung die Funktionsfähigkeit von Muskeln, Sehnen und Bändern zu erhalten und zu verbessern. Gleichzeitig werden Kraft und Koordination gestärkt. Daneben gibt es Hinweise, dass bei solchen Tätigkeiten die schmerzstillenden Endorphine (Schmerzhemmstoffe) im Körper freigesetzt werden.
Aktive Krankengymnastik, Bewegungs- und Sporttherapien sind anderen, passiven Behandlungsformen in ihrer Wirksamkeit überlegen. Diese Aussage durch zahlreiche Studien belegt. Allerdings gibt es kaum Hinweise darüber, welche spezielle Form der Krankengymnastik, Bewegungs- oder Sporttherapie effizienter als andere sein soll.
Zu den „aktiven“ Bewegungs- und Sporttherapien im weiteren Sinne zählen Wassergymnastik, Schwimmen, Radeln oder Walking ebenso wie fernöstliche Methoden wie Yoga oder Thai Chi.
Die Wirksamkeit solcher Therapien ist sicher auch von der Art des Grundleidens abhängig. So kann Patienten mit chronischen Rückenschmerzen Brustschwimmen beispielsweise nur eingeschränkt empfohlen werden.
Eine grundsätzliche Empfehlung auszusprechen ist daher schwer. Darum gilt, dass Patienten mit Rückenleiden vor allem Therapien machen sollten, die als angenehm empfunden werden und Freude machen.
Massagen
Massagen haben das Ziel, die Muskulatur und das Bindegewebe zu lockern und die Durchblutung zu fördern. Ähnlich wie bei den Bewegungstherapien gibt es zahlreiche Verfahren. An der Wirksamkeit von Massagen im Allgemeinen besteht kein Zweifel.
Wärme- und Kältetherapie
Wärme fördert die Durchblutung der Haut und lockert die Muskulatur. Kälte wird gerne bei entzündlichen Schmerzen wegen ihrer schmerzlindernden Wirkung eingesetzt. Häufig kombiniert mit Wasserbehandlungen haben Wärme- und Kältetherapien in der Medizin eine lange Tradition.
Manuelle Therapie
Die Manuelle Therapie hat ihre Wirksamkeit bei der Behandlung von Schmerzen unter Beweis gestellt und ist fest in die Behandlung von Rückenschmerzen integriert.
Grundsätzlich werden zwei Formen der Manuellen Therapie unterschieden: Mobilisation mit und Mobilisation ohne Impuls.
Die Manipulation mit Impuls erzwingt eine Bewegung des betroffenen Gelenks. Sie geht oft mit einen hörbaren „Knacken“ einher. Der Vorgang ist auch als „Einrenken“ bekannt. Er darf in Deutschland ausschließlich von Ärzten durchgeführt werden.
Bei der Mobilisation ohne Impuls handelt es sich um verschiedene Dehnungstechniken, die auch von Physiotherapeuten mit Erfolg eingesetzt werden können. Die Therapeuten benötigen jedoch eine Zusatzausbildung.
Durch die Mobilisation sollen Bewegungseinschränkungen behoben und Schmerzen gelindert werden. Behandelt werden Muskeln, Gelenke und Nerven. Zu den Angeboten der Manuellen Therapie zählt auch die Chiropraktik oder Chiropraxis.
Quellen:
- Foto: N. Webb, London, United Kingdom unter CCL License auf flickr.com