26.09.11
in den Supermarkt laufen ist gut. Einkäufe einseitig schleppen hingegen nicht!
in den Supermarkt laufen ist gut. Einkäufe einseitig schleppen hingegen nicht!

In vielen Fällen wird eine vorliegende Osteoporose erst sehr spät diagnostiziert. Der Grund dafür ist, dass die Erkrankung lange Zeit ohne Beschwerden verläuft. Neben chronischen Schmerzen sind es häufig Knochenbrüche (Frakturen), die den Patienten veranlassen, einen Arzt zu konsultieren, bzw. sich in eine entsprechende ärztliche Behandlung zu begeben.

Aufgrund der verminderten Knochendichte und Knochenelastizität bleiben mögliche Frakturen auch im weiteren Krankheitsverlauf die Kompliaktion mit dem höchsten Risiko. Ein wesentlicher Aspekt der Osteoporosebehandlung und des Umgangs mit der Erkrankung sind daher Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen, die schwere und unter Umständen schlecht verheilende Knochenbrüche nach sich ziehen können.

Um dieses – nicht ungefährliche - Sturzrisiko zu mindern, bietet der Fachhandel  eine Reihe sichernder Hilfsmitteln an, deren Erwerb und Gebrauch im Einzelfall von Nutzen sein kann, aber auch sorgfältig erwogen werden sollte.

Typische, das Sturzrisiko mindernde Hilfsmittel sind:

  • Gehhilfen (Gehstock, Unterarmgehstütze, Rollator)
  • Zubehör zu Gehhilfen (rutschfeste Krückenkapseln, Eisspikes etc.)
  • Hüftprotektoren (isoliert oder in die Kleidung bzw. Unterkleidung integriert)
  • Bad- und Toilettenhilfen (Antirutsch-Matten, Haltegriffe, Lifter, Erhöhungen,etc.)
  • Mobilisationshilfen (Rollstühle, Aufstehsessel, Einkaufsroller etc.)
  • Alarmsysteme (Falldetektoren, Notrufgeräte)
  • Alltagshilfen (Greifhilfen, Schuhspikes)

Auch wenn viele der beispielhaft aufgeführten Hilfsmittel dazu beitragen, die Mobilität zu sichern oder zu erleichtern, sollen sie nicht bedenkenlos eingesetzt werden. Gerade mobile Hilfsmittel wie Rollstühle, Rollatoren oder selbst Einkaufsroller mit integriertem Sitz, laden häufig dazu ein, die wichtigste Säule der Osteoporosetherapie, das Bewegungstraining, zu vernachlässigen. Hilfsmittel haben die Aufgabe, Mobilität zu ermöglichen aber nicht zu ersetzen!

Doch auch für den Muskel- und Knochenaufbau stehen geeignete Hilfsmittel zur Verfügung:

  • Trainingshilfen (Beintrainingsgerät, Ergometer, Laufband, Tens-Gerät)
  • Kleine Trainingsgeräte (Gummibänder wie das Thera-Band, Gewichte, Bälle, Matten)
  • Trainingshilfen für das Wasser (Schwimmhilfen, Aqua Jogger)

Diese Hilfsmittel verstehen sich als Trainingshilfen für den Knochen- und Muskelaufbau. Sie sollen Bewegung und Sport fördern, die Durchblutung anregen und somit der Entstehung der Osteoporose oder deren Verschlechterung vorbeugen.

Das Angebot an Hilfsmitteln, auch individuell angepassten Hilfsmitteln, ist sehr groß. Nicht jedes Produkt ist aber für jeden Patienten geeignet. Schützen Sie sich daher vor unnötigen Geldausgaben und lassen Sie sich von Ihrem Orthopäden, Ihrem Physiotherapeuten oder in Ihrem orthopädischen Fachgeschäft beraten.