Mit dem Sieben-Tage-Schmerzpflaster gegen den Arthroseschmerz
Viele Substanzen können über die Haut in unseren Körper gelangen. Diesen Effekt macht man sich auch bei der Verabreichung von Medikamenten zunutze. Ärzte und Apotheker sprechen dann von einer „transdermalen Applikation“, also einer Verabreichung über die Haut. Träger solcher Medikamente sind beispielsweise Salben, Sprays oder Pflaster, die auf die Haut aufgetragen werden. Bei Patienten ist diese Art der Arzneimittelverabreichung sehr beliebt, weil sie einfach zu handhaben ist und speziell bei der Verwendung von Pflastern nur einmal wöchentlich erfolgen muss. Ärzte schätzen die daraus resultierende gute Compliance, d.h. Mitarbeit und Mitgestaltung des Patienten.
Chronische, langandauernde Arthrose- und Rückenschmerzen mittlerer bis starker Intensität lassen sich mit einem transdermalen, Pflaster basierten Buprenorphin-System gut lindern.
Buprenorphin ist mit dem Wirkstoff Morphin verwandt. Daher gehört es zur Gruppe der Opioide. Im Vergleich zu Morphin hat es eine längere und stärkere Wirkung. Die Wirksamkeit ist 20-40mal stärker. Seine Suchtwirkung ist verhältnismäßig gering.
Die Studie
Die gute Wirksamkeit bei chronischen mittelstarken bis starken arthrosebedingten Hüft- oder Knieschmerzen werden durch eine Studie anhalt folgender Zahlen belegt.
Bei 51 Patienten mit mittelstarken bis starken arthrosebedingten Hüft- oder Knieschmerzen
- wurde das Schmerzniveau auf der Numerischen Skala von anfangs im Mittel 6,0 innerhalb von acht Wochen auf 3,0 bis 3,4 gesenkt.
- reduzierten sich zum Beispiel die Beeinträchtigungen beim Gehen auf der Numerischen Skala von knapp acht Punkten auf unter 4 Punkte
- verbesserte sich das generelle Aktivitätsniveaus auf der Numerischen Skala von knapp 7 auf etwa 3 Punkte
Die Numerische Skala zur Beurteilung von Schmerzen reicht von 0, was keinen Schmerzen entspricht, bis 10, was sehr starke Schmerzen bedeutet.
Die Numerische Skala zur Beurteilung von speziellen Beeinträchtigungen der Mobilität oder des allgemeinen Aktivitätsniveaus reicht von 10, was vollständiger Beeinträchtigung entspricht, bis 0, was keine Beeinträchtigung bedeutet.
Die angegebenen Erfolge lassen sich nur erreichen, wenn auch ausreichend hohe Dosen gegeben werden. Therapieversagen ist meist dosisbedingt.
Alternativen
Auch wenn die Ergebnisse der Studie sehr überzeugend dargelegt werden, muss doch festgehalten werden, dass gegen chronische Schmerzen auch Opioide nicht viel besser helfen als andere Schmerzmittel. Die Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) hat in ihrer Leitlinie daher entsprechende Therapieempfehlung ausgegeben.
Opioide sind bei nicht tumorbedingten Schmerzen nicht die erste Wahl. Bei Gelenkschmerzen sind nichtsteroidale Antirheumatika wie Aspirin® und COX-2-Hemmer nicht nur eine Alternative, sondern die zu präferierende Schmerzmedikation.
Grundsätzlich muss die beste Schmerzmedikation für jeden Patienten individuell gefunden werden. Begleitende Maßnahmen wie Problemlösestrategien, Verhaltens- oder Physiotherapie sind dabei unverzichtbar. Außerdem müssen Ärzte gerade bei Opioiden sehr auf die Risiken achten. Dazu zählen schädliche Nebenwirkungen wie Suchtpotential, Aufmerksamkeits- und Antriebsstörungen sowie Störungen beim Wasserlassen (Miktionsstörungen) und Übelkeit, Erbrechen oder Darmträgheit.