19.06.11

Die Wechseljahre einer Frau beschreiben die gesamte Übergangsphase von der noch vollen Geschlechtsreife bis zum Senium der Frau dar, d.h. die Zeit zwischen dem 45. Und 60. Lebensjahr. Der medizinische Ausdruck für Zeitraum der Wechseljahre ist Klimakterium.

Als  Menopause wird die letzte Menstruation im Leben einer Frau. Bezeichnet. Der genauen Zeitpunkt der Meonopause  wird bestimmt, wenn die letzte Menstruation nachgewiesen länger als ein Jahr zurückliegt. Der Zeitraum nach der letzten Menstruation ist die Postemonopause.

Die Wechslejhre, das Klimakterium, sind gekennzeichnet durch eine allmähliche eintretende Hormonverschiebung, insbesondere aber durch das nachlassen der biologischen Östrogenproduktion.

Auch wenn dieser Vorgang ein ganz normaler und natürlicher Prozess ist, hat er dennoch erhebliche Auswirkungen auf den Stoffwechsel der Frau, die Funktion einiger Organe und selbstverständlich auf die Psyche.

Im Knochensystem begünstigt die sich verändernde Hormonlage durch die erhöhten Verluste an Knochenmasse vor allem die Osteoporose. Aber auch die Gelenke reagieren auf die neue hormonelle Situation mit Veränderungen, deren Auswirkungen sich als Arthrose manifestieren können. Frühe, das Skelett und die Muskulatur betreffenden Symptome sind chronische Schmerzen im Rücken sowie in den Armen und Beinen oder Gelenken.

Die Arthrose ist der häufigste Grund für die in den Wechseljahren erlebten Gelenkschmerzen. Ursachen sind chronische, schmerzhafte Gelenkveränderungen, die zu einer Einschränkung der Gelenkfunktion führen.

In den Wechseljahre verstärkt sich also die Neigung zu Arthrose. Manchmal macht sich eine bereits bestehende, leichte Arthrose in dieser Zeit auch erstmals bemerkbar.

Die verstärkte Arthrose-Neigung im Klimakterium hängt damit zusammen, dass die Hormone Östrogen und Progesteron die Gelenke geschmeidig und elastisch halten. Wenn biologische Hormonproduktion nachlässt und diese Hormone wegfallen, fällt auch ein wichtiger Gelenkschutz weg.

Eine wichtige Funktion des Östrogens ist, Wasser und Salze in den Geweben zu speichern. Bei Östrogenarmut werden die Gewebe, insbesondere Haut und Schleimhäute dünner, trockener und weniger elastisch. Das gilt auch für die Gewebsstrukturen der Gelenke, insbesondere den Knorpel.

Darüber hinaus gibt es Unterschiede zwischen Alter und Jugend. Im alternden Gelenkknorpel wird per se nicht mehr so viel Wasser gespeichert, wie in einem jugendlichen Gelenkknorpel. Auch andere, den Erhalt des Knorpels begünstigende Stoffwechselprozesse sind verlangsamt bzw. vermindert. Der Gelenkspalt wird kleiner. Das Ergebnis sind Bewegungseinschränkungen. All diese Faktoren das Altersgelenk ist anfälliger für Verletzungen und Stress, ein Umstand, der bei Frauen durch die nachlassende Verfügbarkeit von Hormonen, zusätzlich verstärkt wird.

Die Veränderungen des Knorpels durch die Wechseljahre machen plausibel, warum Frauen nach dem 50. Lebensjahr häufiger und schwerer an Arthrose erkranken, als Männer. Bei Männern tritt die Arthrose allerdings in statistischen Erhebungen früher auf. Aber auch in jüngeren Jahren übersteigt die Zahl der betroffenen Männer nicht die der betroffenen Frauen.

Bestätigt werden diese Beobachtungen durch das Ergebnis einer amerikanischen Studie aus dem Jahr 2006 zum Auftreten von Kniegelenksarthrosen bei Frauen.

Für eine Studie wurde der Östrogenspiegel von 842 Frauen vor den Wechseljahren gemessen. Danach erfolgte jährlich ein Röntgen der Kniegelenke, eine Blutanalyse auf Östrogen und eine Urinanalyse auf Abbaustoffe von Östrogen. Zudem wurden die Frauen zu ihrem Gesundheitszustand und ihrem Lebensstil befragt. Andere Faktoren, die bei der Entstehung einer Arthrose eine Rolle spielen, wurden mitberücksichtigt.

Das Ergebnis dieser Untersuchungen war eindeutig: Ein niedriger Östrogenspiegel bei Frauen vor den Wechseljahren, erhöht die Wahrscheinlichkeit, in den Wechseljahren an einer Knie-Arthrose zu erkranken.