Auch die Wechseljahre begünstigen Rückenschmerzen
Die Wechseljahre sind die Jahre zwischen der noch vollen Geschlechtsreife und dem Senium der Frau. das entspricht in etwa der Lebenszeit zwischen dem 45. Und 60. Lebensjahr. Der medizinische Ausdruck für die Wechseljahre lautet Klimakterium.
Der Zeitpunkt der letzten Menstruation im Leben einer Frau ist die Menopause. Die Meonopause wird bestimmt, wenn die letzte Menstruation nachgewiesen länger als ein Jahr zurückliegt. Den Zeitraum nach der letzten Menstruation bezeichnet man als Postemonopause.
Charakteristische Kennzeichen der Wechseljahre sind allmählich eintretende Hormonverschiebungen. Von besonderer Bedeutung hierbei ist das Nachlassen der biologischen Östrogenproduktion.
Auch wenn diese Entwicklung ein ganz normaler und natürlicher Prozess ist, hat er dennoch erhebliche Auswirkungen auf den Stoffwechsel, das Befinden und die Psyche der Frau sowie auf die Funktion einiger Organe.
Die ersten Östrogenmangel-Symtome treten in der Postmenopause auf. Sie betreffen die weiblichen Geschlechtsorgane als Hauptzielorgane der Östrogene und können sich als trockene Scheide, Blasenschwäche und veränderte Sexualität manifestieren. Daneben klagen etwa 50% der Frauen über von den Wechseljahren abhängige Muskel- und Gelenkbeschwerden.
Besonders häufig wird über ein Symptom geklagt, das sich als Morgensteifigkeit beschreiben lässt. Einige Frauen wachen morgens auf und fühent sich körperlich zerschlagen oder abgekämpft. Eine Weile nach dem Aufstehen bessern sich die Beschwerden dann wieder. Andere Frauen leiden den ganzen Tag oder nur zu bestimmten Gelegenheiten unter Muskelschmerzen (z.B. während oder bei körperlicher Beleastung) .
Das allgemeine Nachlassen der Muskelkraft zu Beginn der Wechseljahre führt zum Haltungsverlust im Bereich der Rückenmuskulatur, begleitet von Fehlhaltungen. Daraus resultieren die nicht selten in diesem Lebensabschnitt zu beobachtenden Rückenschmerzen.
Selbstverständlich kommen für solche Rückenschmerzen auch andere Ursachen wie etwa altersbedingte Abnutzungserscheinungen in Betracht. Die kausale Beteiligung der fehlenden Hormone sollte dabei jedoch nicht unterschätzt werden. So bewirkt der Mangel an Östrogenen neben einer nachlassenden Speicherfähigkeit der Gewebe für Wasser und Salze eine verminderte Durchblutung der Muskeln und Gelenke sowie die Abnahme der Kollagenproduktion. Muskeln, Gelenke und Bänder werden geschädigt. Solche Schäden fördern zusätzlich die Entstehung von Rückenschmerzen.
Obwohl Muskelschmerzen für die Wechseljahre charakteristisch sind, dürfen andere Ursachen nicht ausgeschlossen werden. Dieser Aspekt ist insbesondere bei starken und anhaltenden Schmerzen bedeutsam. Andere mögliche Ursachen für Rückenschmerzen in den Wechseljahren sind beispielsweise Rheumatismus, Fibromyalgie oder Erkrankungen des peripheren Nervensystems.
Allein die Tatsache, dass sich eine Patientin in den Wechseljahren befindet, entbindet den behandelnden Arzt nicht von einer sorgfältigen Differentialdiagnostik. Patientinnen sind gut beraten, ärztlichen Beistand zu suchen.