05.03.13

Die Hüftgelenksarthroskopie ist ein schonendes und nahezu nebenwirkungsfreies Verfahren zur Diagnostik und Therapie unklarer Hüftgelenksbeschwerden. Unter Umständen kann sie dazu beitragen, die Schaffung eines künstlichen Hüftgelenks um Jahre zu verzögern.

Trotz der zunehmenden Häufigkeit durchgeführter Hüftgelenksarthroskopien, darf nicht vergessen werden, dass es sich bei diesem Verfahren um eine durchaus anspruchsvolle Operationstechnik handelt, die in die Hände erfahrener Orthopäden gehört.

Gerade das Hüftgelenk erfordert aufgrund seines anatomischen Aufbaus ganz spezielle Techniken, die es ermöglichen, die Apparatur (das Endoskop mit der Optik) in den Gelenkspalt einzubringen. Grundvoraussetzung für die technische Durchführung der Maßnahme ist, dass der Oberschenkelkopf aus der Gelenkpfanne herausbewegt wird. Dazu ist es erforderlich, den Patienten „zu strecken“. Das wird mittels einer speziellen Aufhängung für das Bein erreicht, mt der das Bein „lang gezogen“ wird. Anschließend können über zwei oder drei kleine Schnitte die für den Eingriff benötigten Instrumente, die Optik und die Spülung in das Gelenk eingeführt werden.

Chirurgische Instrumente können notwendig werden, wenn man beispielsweise beschädigte Knorpelteile ablösen, Fremdkörper entfernen, kleinere Blutungen stillen oder andere Eingriffe durchführen möchte. Die Optik überträgt wie eine Filmkamera Bilder aus dem Gelenk auf einen Monitor und gibt dem Operateur einen Eindruck von dem Zustand und dem Befund ihres Gelenks. Spülungen sind notwendig, um über die Optik eine klare Sicht zu behalten. So lassen sich auch Veränderungen darstellen, die durch normale Röntgen-, CT- oder Kernspinaufnahmen nicht zu erfassen wären.

Der Umstand, dass man auch umfangreichere Eingriffe nur über zwei oder drei kleinere, gewebsschonende Schnitte durchführen kann, hat dazu geführt, dass diese Verfahren auch zu den „Minimal Invasiven Eingriffen“ gezählt werden. Sie sind daher vor allem auch für ältere Menschen geeignet.

Lassen sich durch eine Hüftarthroskopie mögliche Ursachen für den Verschleiß des Gelenkknorpels reduzieren oder gar vollständig entfernen, so kann die Progredienz einer Hüftgelenksarthrose eventuell deutlich verlangsamt und der Einsatz eines künstliches Hüftgelenk verschoben werden.

Die Hüftgelenksarthroskopie kommt bei folgenden Erkrankungen bevorzugt zum Einsatz:

  • Hüftschmerzen, die durch konventionelle Verafhren wie Röntgen, Kernspin etc. nicht zu erklären sind.
  • Blockaden durch freie Gelenkkörper.
  • Einrisse der sog. Pfannenlippe.
  • Knorpelschäden im noch zugänglichem Gelenkspalt, sofern noch kein knöcherner Umbau nachweisbar ist.