05.03.10

Das osteologische Basislabor gemäß den deutschen DVO-Leitlinien umfasst folgende Untersuchungen:

Serum-Kalzium
Weist auf einen Hyperparathyreoidismus oder andere Ursachen eines erhöhten Kalziumspiegels hin (Hyperkalzämie).

Die Nebenschilddrüsen produzieren das Hormon Parathormon. Das Parathormon und sein Gegenspieler, das Kalzitonin aus den C-Zellen der Schilddrüse, regulieren den Kalziumhaushalt des Körpers. Hyperparathyreoidismus bezeichnet sämtliche Formen einer Überfunktion der Nebenschilddrüse, bei der zu viel Parathormon ausgeschüttet wird.

Serum-Phosphat
Weist ebenfalls auf einen Hyperparathyreoidismus hin.

Das Parathormon und sein Gegenspieler, das Kalzitonin aus den C-Zellen der Schilddrüse, regulieren neben dem Kalziumhaushalt des Körpers auch den Phosphathaushalt.

Phosphat und Kalzium sind wichtige Bestandteile des Knochenstoffwechsels. Veränderungen des Kalziumhaushaltes oder des Phosphathaushaltes führen zu Um- oder Abbaumaßnahmen am Knochengewebe.

Alkalische Phosphatase (AP)
Die Alkalische Phosphatase gibt Hinweise auf eine eventuell bestehende Osteomalazie.

Die Alkalischen Phosphatasen sind Enzyme, welche die Fähigkeit zur Spaltung von Phosphorverbindungen haben. Die Bestimmung der alkalischen Phosphatase lässt unter anderem Rückschlüsse auf Veränderungen des Knochenstoffwechsels zu.

Unter Osteomalazie versteht man ganz allgemein eine Abnahme des Mineralgehaltes von Knochen im Erwachsenenalter mit entsprechenden Skelettveränderungen.

Gamma GT
 Mit der Bestimmung der Gamma-GT will man ausschließen, dass eventuell erhöhte Werte der Alkalische Phosphatase durch eine Erkrankung der Leber bedingt sind. Eine Erhöhung der Alkalischen Phosphatase findet sich nämlich auch bei Lebererkrankungen.

Serum Kreatinin
Ausschluss einer renalen Osteopathie, d.h. Ausschluss einer Knochenveränderung, die durch eine Nierenerkrankung bedingt ist.

BSG / C-reaktives Protein
Die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und und die Konzentration des C-reaktiven Proteins sind bei entzündlichen Erkrankungen erhöht.

Liegt eine Erhöhung eines der beiden Parameter vor, muss weiter nachgeforscht werden, ob die Veränderungen der Wirbelknochen eine entzündliche Ursache haben.

Serum Eiweiß-Elektrophorese
Knochenveränderungen können auch durch ein Multiples Myelom hervorgerufen werden. Das Multiple Myelom ist ein Blutkrebs, der eine multiple oder diffuse Skelettbeteiligung aufweisen kann. Mit dem Ergebnis der Serum Eiweiß-Elektrophorese kann ein Multiples Myelom ausgeschlossen werden.

TSH
Eine Schilddrüsenüberfunktion ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entwicklung einer Osteoporose. Die TSH-bestimmung dient dem Ausschluss eines krankhaften Knochenstoffwechsels durch Schilddrüsenüberfunktion oder die übermäßige Einnahme von Schilddrüsenmedikamenten.

Die vorgestellten Empfehlungen zur Basisdiagnostik bei Osteoporoseverdacht sind so angelegt, dass zunächst eine sekundäre Osteoporose erkannt bzw. vorerst unwahrscheinlich ist. Als sekundäre Osteoporose bezeichnet man diejenigen Formen der Osteoporose, die durch eine andere Grunderkrankung ausgelöst werden.

Die frühe Erkennung einer sekundären Osteoporose ist wichtig, da bei dieser Form der Osteoporose die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund der therapeutischen Bemühungen steht.