19.04.10

Basistherapie
Für die Behandlung der Osteoporose werden folgende Basismaßnahmen empfohlen: 

  • Ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D
  • Vermeidung von Untergewicht
  • Einstellen des Nikotinkonsums (Rauchen, Schnupftabak)
  • Training der Muskelkraft und der Körperbalance, um die Stand- und Gangsicherheit zu verbessern. (Ergänzend und fördernd kann Funktionstraining in Osteoporose-Selbsthilfegruppen belegt werden)
  • Sturzvorbeugung  
  • Überprüfung von Medikamenten auf mögliche Knochen-schädigende oder Sturz-fördernde Wirkung

Medikamentöse Behandlung
Bei vorliegendem hohem Knochenbruch-Risiko wird darüber hinaus eine Behandlung mit speziellen Osteoporose-Medikamenten empfohlen. Das Knochenbruch-Risiko wird dadurch innerhalb von wenigen Monaten erheblich verringert.

Vor einer medikamentösen Behandlung gegen Osteoporose sollte mit dem behandelnden Arzt eine individuelle Nutzen-Schaden-Abwägung erfolgen!

Die wichtigste Medikamentengruppe  in der Behandlung der Osteoporose sind die Bisphosphonate. Eine medikamentöse Therapie mit Bisphosphonaten sollte mindestens für 3–5 Jahre betrieben werden.

Die Behandlung der Osteoporose als chronischer Erkrankung ist eine  Langzeit-Behandlung.  Die  Dauer  der  Behandlung  ist  abhängig  vom vorliegenden Knochenbruch-Risiko und der  beruflichen, privaten und gesundheitlichen Gesamtsituation der Patientin/des Patienten.

Die  medikamentöse  Behandlung  hat  nach  ihrem  Absetzen  wahrscheinlich  keine längerfristigen nachhaltigen Effekte. Verlässliche Studiendaten dazu liegen allerdings noch nicht vor.   

Die postmenopausale Hormonersatztherapie wird heute nicht mehr uneingeschränkt empfohlen. Gründe für die Streichung dieser Empfehlung sind:

  • Thromboembolische Komplikationen (Lungenembolien, Schlaganfälle, Herzinfarkte)
  • Ein erhöhtes Brustkrebsrisiko
  • Recht geringe Reduktion des Frakturrisikos

Bestehen hingegen klimakterische Beschwerden (Wechseljahrebeschwerden), kann eine zeitlich befristete Hormonersatztherapie – nach Risikoaufklärung der Patientin – eingeleitet werden.

Sprechstunde beim Arzt
Eine regelmäßige Besprechung mit dem Arzt über die Behandlung , die Medikamente, die Schmerzen und das sonstige Befinden ist empfehlenswert. Auch die regelmäßige Prüfung des aktuell vorliegenden Knochenbruch- und Sturz-Risikos ist angebracht.

Kontrolle des Behandlungserfolges
Der Behandlungserfolg kann mit der Knochendichtemessung überprüft werden. Der Messwert ist aber nur eingeschränkt aussagekräftig. Die Wirkung der meisten Medikamente (z.B. Bisphosphonate) auf den Knochen ist mit und ohne Anstieg der Knochendichte gleich gut.

Ein deutlicher Abfall der Knochendichte um mehr als 5% sollte jedoch zu einer  Überprüfung der Therapie führen.

Quellen:

  • DVO-Leitlinie Osteoporose, Entwurf 2009
  • Dinges G. Schmerztherapie bei Osteoporose – Medikamentöse Konzepte: Nutzen und Risiken. Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2009 ; 44 (9) : 568–577